Gewerbeversicherung

Gewerbeversicherung

Der eigene Versicherungsschutz und der der eigenen Firma müssen gut durchdacht sein. Bevor der Unternehmer sich auf konkrete Produkte konzentriert, sollte er sich zunächst einmal systematisch mit seinen eigenen Risiken auseinandersetzen.

Erst nachdem das geschehen ist, empfehlen wir Prioritäten zu setzen und die Reihenfolge festzulegen, in der die vorhandenen Risiken abgesichert werden sollen. Erst danach sollte die Suche nach einem konkreten Produkt beginnen.

Die Grundlagen

Als Unternehmer gehen Sie täglich mit Risiken um - viele dieser Gefahren können Sie gezielt absichern. Der Versicherungsbedarf Ihres Betriebs bestimmt sich nach Geschäftsart, Rechtsform, Größe, finanzieller Stabilität und anderen Faktoren.

Wichtig ist, die konkreten Risiken für das eigene Unternehmen frühzeitig zu erkennen und diejenigen Gefahren zu identifizieren, die versichert werden können und müssen. Im nächsten Schritt geht es dann darum, die vielfältigen Angebote im Versicherungsmarkt zu ver­gleichen, die passenden Versicherungssummen und Selbst­behalte zu bestimmen sowie die gewünschten Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen festzulegen.

Der Online-Abschluss von Firmenversicherungen ohne fachkundige Beratung ist allerdings nicht zu empfehlen - das Thema ist komplex, es gilt viele Details zu beachten.

Von Risiken und Prioritäten

Betriebliche und persönliche Gefahren
Zunächst ist es für Sie als Unternehmer wichtig, die Kerngefahren zu erkennen, denen Sie und Ihr Betrieb ausgesetzt sind. Der Betrieb selbst muss - je nach Risikosituation - gegen Feuer- und Wasserschäden, Betriebsunterbrechung, Einbruch und Diebstahl, Datenverlust und andere Gefahren versichert werden.

Auch die Haftungsrisiken des Betriebs müssen abgesichert werden - für den Fall, dass Kunden, Mitarbeiter oder unbeteiligte Dritte Schäden erleiden. Zu Ihren persönlichen Risiken als Unternehmer gehören Krankheit, Unfall und Berufs­unfähig­keit. Wer Familie hat, sollte zusätzlich sein Todesfallrisiko finanziell absichern.

Existenzbedrohende Risiken zuerst absichern
Zunächst sollten Sie diejenigen Risiken ver­sichern, die den Fortbestand Ihres Unternehmens ernsthaft gefährden können - z.B. mit einer Betriebshaftpflichtversicherung. Auch das persönliche Risiko, durch Krankheit oder Unfall berufsunfähig zu werden, sollte unbedingt abgesichert werden.

Im nächsten Schritt geht es um Risiken, die nicht existenzbedrohend sind, aber doch zu erheblichen finanziellen Engpässen führen können - wie beispielsweise Wasser-, Sturm-, Feuer- und Einbruchschäden. Erst danach sollte die Absicherung gegen kleinere Risiken ins Auge gefasst werden - so ist Glasbruch beispielsweise ärgerlich, verursacht in den meisten Fällen aber keine bedrohlich hohen Kosten. Eine Absicherung etwa gegen Glasschäden sollte deshalb erst überdacht werden, wenn die wichtigeren Policen bereits unter Dach und Fach sind.

Firmenversicherungen

Je nach Art und Größe Ihres Betriebs werden weitere Versicherungen notwendig.

Eine Kreditversicherung schützt beispielsweise Ihr Unternehmen gegen Forderungsausfall, falls einer Ihrer Schuldner - in der Regel ein Kunde Ihres Unternehmens - zahlungsunfähig wird.

Die Betriebshaftpflicht schützt vor Haftungsrisiken; und zwar bei alle Aktivitäten, die üblicherweise dem Geschäftszweck dienen. Mitversichert sind neben dem Inhaber auch seine Mitarbeiter. Die Betriebshaftpflichtversicherung leistet beispielsweise, wenn es durch Montagefehler zu Folgeschäden beim Kunden kommt oder während der Arbeit Unbeteiligte geschädigt werden.

Die Betriebs-Inhaltsversicherung bietet Schutz gegen Feuer, Leitungswasserschäden, Sturm, Glasschäden, Einbruch und Diebstahl. All diese Sachrisiken können gleichzeitig in einer "Gebündelten Geschäftsversicherung" abgesichert werden - durch die Zusammenfassung in einer solchen Kombipolice lassen sich diese Gefahren zu einem deutlich günstigeren Preis und mit weniger Aufwand ver­sichern, als dies durch mehrere Einzelverträge möglich wäre.

Die Firmen-Rechts­schutz­ver­si­che­rung trägt die Kosten für Rechtsstreitigkeiten Ihrer Firma - je nach Umfang des Versicherungsschutzes für vertragsrechtliche, arbeits-,verkehrs- sozial- oder auch mietrechtliche Auseinandersetzungen.

Eine Transportversicherung ersetzt Schäden, die während der Beförderung von Waren oder Rohstoffen entstehen - etwa durch schlechte Sicherung der Ladung oder durch Unterbrechung der Kühlkette.

Die Maschinenversicherung leistet beispielsweise bei Schäden nach Wartungsfehlern oder Kurzschlüssen - auch dann, wenn durch den Defekt weitere Aggregate betroffen sind. Für Computernetzwerke, Kassensysteme oder Telefonanlagen gibt es spezielle Elektronikversicherungen. Besteht eine Datenträgerversicherung, werden bei Computerschäden auch die Kosten für die Wiederherstellung von Daten und den Ersatz verlorengegangener Software ersetzt.

Persönliche Risiken nicht vernachlässigen
Auch Ihre persönlichen Risiken sollten Sie im Auge behalten: als Selbstständiger benötigen Sie im Regelfall eine private Kranken­ver­si­che­rung, auch für Ihr Alter müssen Sie in Eigenregie vorsorgen. Das Risiko vorzeitiger Berufs­unfähig­keit können Sie durch eine Unfall­ver­si­che­rung oder besser durch einen echten Berufs­unfähig­keitsschutz absichern.

Wer im Ernstfall eine Familie hinterlässt, sollte auch an eine Lebensversicherung denken - als günstige Risiko­lebens­ver­si­che­rung oder als kapitalbildende Lebensversicherung mit Sparfunktion.

Existenzgründer-Absicherung

Das unternehmerische Risiko, das Sie als Selbständiger tragen, kann Ihnen niemand abnehmen. Gegen andere Gefahren können Sie mit den richtigen Firmenversicherungen aber vorsorgen.
Viele Versicherer bieten besonders günstige Einsteigertarife für Existenzgründer an. Ihr wichtigstes Kapital gerade am Anfang ist Ihre Arbeitskraft. Besonderes Augenmerk sollten Sie deshalb auf einen guten Schutz für den Fall vorzeitiger Berufs­unfähig­keit legen.
Als Selbstständiger erwirbt man in der Regel keinen Anspruch auf eine gesetzliche Rente - beginnen Sie frühzeitig damit, mit einer privaten Rentenversicherung eigenverantwortlich für Ihren Ruhestand vorzusorgen.

Sparen Sie Beiträge
Um so flexibel wie möglich zu bleiben, ist vor allem bei Haft­pflicht- und Sachversicherungen der Abschluss kurzfristiger Verträge sinnvoll: am besten durch Jahresverträge mit der Option auf Verlängerung, wenn nicht vor Vertragsende gekündigt wird.

Für Maßnahmen zur Schadensverhütung gewähren die Versicherer übrigens Prämienrabatte: z.B. für Alarm-, Feuermelde-, Sprinkler- oder Löschanlagen. Die Vereinbarung, kleinere Schäden aus eigener Tasche zu zahlen, spart in der Regel ebenfalls Geld.

Information und Beratung

Wichtig: Beratung vom Experten
Geeignete und günstige Firmenversicherungen bekommen Sie beim Ver­sicherungs­makler - einem Fachmann, der den Markt genau kennt und aus der Fülle der angebotenen Tarife den passenden Versicherungsschutz für Sie und Ihr Unternehmen zusammenstellt.

Ein Online-Abschluss ist bei Versicherungen im gewerblichen Bereich unüblich und nicht zu empfehlen, da es sich hier - verglichen mit Versicherungen für Privatleute - um komplizierte Produkte handelt.



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